Vibrato

Meint in der Studiotechnik und -praxis Tremolo die periodische Modulation der Amplitude, so bezeichnet der Vibrato-Effekt die periodische Modulation der Frequenz, des Pitches oder/und der Tonhöhe. In den Sphären der Spielpraxis findet der Effekt bereits im 16. Jahrhundert Erwähnung. Violenspieler erzeugten eine Tonhöhenvariation bei gehaltenen Tönen auf dem Griffbrett durch das rhythmisch-musikalische Zittern des Fingers. In den folgenden Jahrhunderten haben sich diverse Spieltechniken (u.a. Streichinstrumente, Holzbläser und Gesang) zur Erzeugung des Vibrato-Effektes herausgebildet. Im Bereich der Klangsynthese und der Studiotechnologie bezieht sich der Effekt jedoch auf die Modulation der Frequenz (bspw. über einen LFO), entweder als Spieltechnik (beispielsweise mit dem Modulationsrad diverser Synthesizer) oder als eigenständiger Effekt.

Im Bereich der Gitarren- und Verstärkertechnik ist jedoch Vorsicht geboten, da hier die Benennung der Effekte Vibrato und Tremolo zum Teil gegensätzlich verwendet werden. So sind in der Gitarrenverstärkerreihe Vibrolux der Marke Fender sogenannte „Vibrato-Systeme“ verbaut, die jedoch einen Tremolo-Effekt erzeugen. Einer der wenigen Hersteller von Gitarrenverstärkern, die ein frequenzmodulierendes Vibrato-System schon in den späten 1950er- und 1960er-Jahren verbaut haben, ist die US-amerikanische Firma Magnatone. Demgegenüber sind an einigen Gitarren sogenannte Tremolo-Systeme verbaut, u.a. auch Whammy-Bar oder Bigsby genannt, die einen Vibrato-Effekt erzeugen. Erzeugt wird der Vibrato-Effekt, die Tonhöhenvariation also, hier durch eine mechanische Vorrichtung am Korpus der Gitarre, bei der mithilfe eines Hebels die Saiten gespannt oder gelockert werden können.