LFO - Low Frequency Oscillator
Mit der Einführung des "Moog Modular" (1967) tauchen die ersten LFOs in Synthesizern auf. Unter einem LFO – „low frequency oscillator“ – versteht man einen regelbaren, tieffrequenten Oszillator. In den meisten Fällen liegt die Frequenz des LFO unterhalb der menschlichen Hörschwelle, also unterhalb von ca. 20 Hz. Der regelbare Frequenzbereich eines LFO kann bei einigen Synthesizer-Modellen dennoch Frequenzen zwischen ≤ 0,01 bis 100 Hz umfassen. Auch wenn der LFO im Grunde einem Oszillator entspricht, der den klangerzeugenden Oszillatoren in einem Synthesizer ähnelt, so dient der LFO nicht der Klangerzeugung hörbarer Pitches, sondern wird zur Modulation von Parametern eingesetzt. Im Gegensatz zur Modulation durch Hüllkurven, die eine einstellbare Kurve i. d. R. einmal durchläuft, erzeugt der LFO ein periodisches und damit zeitlich wiederkehrendes Modulationssignal. Häufig lassen sich Modulationen der Filterfrequenz (Filter Cutoff), der Tonhöhe (Oscillator Pitch), der Lautstärke oder der Pulsbreite (Pulswidthmodulation, s.u.) durch den LFO finden. In aller Regel finden sich die gängigen Wellenformen eines VCO auch im LFO wieder: Rechteck, Sägezahn, Dreieck und Sinus.
Neben der Schwingungsform ist selbstverständlich auch die Frequenz des LFO regelbar und eine der wichtigsten Einstellungen, die es bei der Modulation vorzunehmen gilt. Sie wird als „Rate“ oder „Frequency“ bezeichnet und kann mitunter einem Tempo oder einem MIDI-Clock-Signal angepasst werden. Dies resultiert in rhythmischen Modulationen, die in musikalisch gerasterte Notenwerte wie Viertel oder Achtel eingestellt werden können. Neben der Wellenform und der Frequenz ist ein weiterer Parameter entscheidend: die LFO Depth (oder auch LFO Intensity oder LFO Amount). Dieser Parameter legt fest, wie stark das Signal oder der Klangparameter moduliert werden soll.
Zu guter Letzt soll noch auf die Möglichkeit verwiesen werden, mit dem sogenannten Key-Sync (auch Key Trig, Retrigger oder KB Reset) den LFO frei schwingen oder mit jedem Tastendruck oder Trigger-Signal von vorn beginnen zu lassen. Freischwingende LFOs eignen sich für variable Modulationen, wo auf den Rhythmus der gespielten Töne und Klänge verzichtet werden kann. Key Sync hingegen sorgt für eine gewisse Stabilität der Modulation. Verfügt der Synthesizer über eine Modulationsmatrix, also über die Möglichkeit diverse Parameter zu modulieren, so geht die Anwendung des LFO über die bereits genannten Modulationsmöglichkeiten weit hinaus.