Delay
Als Delay bezeichnet man das gezielte Verzögern eines Audiosignals, um eine Laufzeitdifferenz zu erzeugen. In der Regel wird hierfür das akustische Signal dupliziert, das duplizierte Signal zeitlich verzögert und dem unveränderten Signal beigemischt bzw. beide Signale summiert (s. Abb. u.). Abhängig von der Verzögerungszeit ergeben sich unterschiedliche psychoakustische Effekte wie das Doubling, Echo und Delay. In der Musikproduktion wirde diese Form der Zeitachsenmanipulation zumeist als kompositions- und produktionsästhetischer Effekt zur Erzeugung von Raumeindrücken oder zur Ausgestaltung der (Mikro-)Rhythmik eingesetzt. Bei geringen Verzögerungszeiten, die zudem moduliert werden, spricht man anstelle von Delay-Effekten von Modulationseffekten, hier insbesondere Chorus und Flanger. Ein weiteres Einsatzgebiet des Delay-Effekts dient der Optimierung der Beschallung in geschlossenen wie offenen Räumen. Auf den folgenden Seiten wird auf jene Delay-Arten eingegangen, die sich in der Popmusikkultur als Standard haben durchsetzen können. Diese sind:
- “Comfortably Numb” – Pink Floyd (Harvest/EMI; Columbia/CBS 1977)
- “Run Like Hell” – Pink Floyd (Harvest/EMI; Columbia/CBS 1977)
- “Cathedral” – Van Halen (Warner 1982)
- “Welcome To The Jungle” – Guns N’ Roses (Geffen 1987)
- “Where The Streets Have No Name” – U2 (Island 1987)
- “Don’t Forget Me” – Red Hot Chili Peppers (Warner Bros. 2002)
- “Rain” – Rob Scallon (Distrokid 2008)
- “Juice” – Lizzo (Atlantic 2019)
- “Children” – Robert Miles (Arista 2019)